In der Clubhaus-Gaststätte des FV 1912 Wiesental trafen sich am vergangenen Samstagvormittag die ehemaligen C-Jugendspieler der Zwölfer, die vor exakt 50 Jahren den Badischen Meistertitel in die Hardtgemeinde holten, zu einer gemeinsamen Frühstücksparty. Bis auf den erkrankten Michael Sälzler waren alle Spieler gekommen, wobei der in Jagsthausen beheimatete Roland Rolli die weiteste Anreise hatte. Gleich zu Beginn wurde an die beiden bereits verstorbenen Team-Mitglieder Kuno Decker und Fritz Kiesling gedacht. Friederike Schweikert überraschte die mittlerweile im oder kurz vor dem Rentenalter angekommenen Fußball-Senioren mit einem wunderbaren Frühstücksbüffet, das keine Wünsche offenließ. Dem kulinarischen Aufgalopp folgte der direkte Übergang zum Frühschoppen, der sich bis zum frühen Abend hingezogen hatte. Die letzten sind zumindest noch rechtzeitig zum Anpfiff des EM-Viertelfinalspiels am Samstag um 18 Uhr zu Hause angekommen. Das gesellige Treffen wurde gewürzt mit zahlreichen Anekdoten aus längst vergangenen Jugendzeiten mit dem unvergessenen Finalsieg um die badische Schüler-Krone am 7. Juli 1974 gegen Walldorf als sportlicher Höhepunkt.
Foto: 50 Jahre nach dem Badischen Titelgewinn Foto: Kurt Klumpp
Das Erinnerungsfoto zeigt stehend von links: Klaus Notheisen, Claude Hatzler, Erwin Zimmermann, Rainer Glatter, Richard Mayl, Thomas Mahl, Günther Weis, Rainer Metzger und Roland Grassel. Kniend von links: Uwe Mauk, Roland Rolli, Peter Richter, Gerhard Käpplein, Manfred Schweikert, Dieter Hellmann.
Zwölfer-Ehrenpräsident Manfred Schweikert, der vor einem halben Jahrhundert zusammen mit Trainer Alfred Mayer als Jugendleiter zu den „Vätern des Erfolgs“ zählte, hatte einen lehrreichen Rückblick auf die damals erfolgreiche Jugendarbeit beim FV 1912 Wiesental gegeben. Mitgebracht hatte Manfred Schweikert, der vor dem Finale für den damals schwer erkrankten Alfred Mayer für kurze Zeit das Training der C1-Jugend übernommen hatte, auch die Original-Finaltrikots mit dem grünen Schriftzug „FV 1912“, die zur Erinnerung an die Spieler verteilt wurden. Im gegenseitigen Gespräch wurden Geschichten und Ereignisse aus jenen erfolgreichen Fußballtagen aufgetischt und Erinnerungen geweckt. Auch Fotos und die Wiesentaler Mitteilungsblätter des Jahres 1974 machten die Runde. Höhepunkt war zudem ein damals von Roland Mauk gedrehter Super-8-Film vom Endspiel in Hockenheim, der von Dieter Hellmann auf einen Stick überspielt und mittels Beamer im Clubhaus-Nebenzimmer auf Großleinwand übertragen wurde. Die immer wieder angehaltenen Standbilder ließen viele mitgereisten Fans erkennen, die vor einem halben Jahrhundert unter den über 800 Zuschauern waren und heute zum Teil nicht mehr unter uns sind.
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