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„Kindheit kann nicht verschoben werden“ Drucken
Samstag, 08 Mai 2021

Die Kinderturnstiftung des Deutschen Turner-Bundes fordert von der Bundesrepublik einen Nachhilfe-Pakt für Sport und Bewegung. „Wir müssen gemeinsam nach Wegen suchen, Kindern umgehend wieder qualifizierte Bewegungsangebote zur Verfügung zu stellen“, sagte die Stiftungsvorsitzende Kerstin Holze am 14. April 2021 vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages. „Kindheit findet jetzt statt und kann nicht verschoben werden“, betonte sie.
Grundlage der Sitzung und der öffentlichen Anhörung in Berlin war die Vorlage des vierten Kinder- und Jugendsportberichts. Danach bewegte sich die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen schon vor der Corona-Krise im Alltag zu wenig und erreichte nicht die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 60 Minuten moderater bis intensiver Bewegung pro Tag. Die Einschränkungen durch die Pandemie haben diese Situation noch verschlimmert. Erste Studienergebnisse des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zeigen, dass im zweiten Lockdown nur noch 16 Prozent der Befragten das WHO-Ziel erreicht haben. Zudem gaben 28 Prozent an, dass sich ihr Körpergewicht seit dem Frühjahr 2020 erhöht habe.
„Wir leben seit zwölf Monaten in einem permanenten Ausnahmezustand“, sagte Holze. Neben dem Alltag mit ihren Freunden würden den Kindern vor allem die qualifizierten Bewegungsangebote in Schulen und Kindertagesstätten sowie das Vereinslebenden fehlen. „Ebenso wie für das Erlernen von Fremdsprachen gibt es auch für das Erwerben von motorischen Fähigkeiten ein goldenes Zeitalter“, betonte die Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde und forderte: „Wir brauchen jetzt eine Art `Nachhilfe-Pakt` für Sport und Bewegung, um diese im vergangenen Jahr verpassten motorischen Fähigkeiten aufzuholen.“
Unter Berücksichtigung der vorgegebenen Hygienemaßnahmen und begleitet von unbürokratischen und kostenlosen Testangeboten seien Sport und Bewegung auch während der Pandemie möglich. „Öffnen wir unsere Außensportanlagen und schicken die Kinder zum Turnen ins Freie“, schlug Kerstin Holze vor. Die Vereine könnten mit den schon bestehenden festen Kita-Gruppe zusammen turnen. Auch Sportunterricht sollte draußen stattfinden. In den Turn- und Sporthallen könnte man Familien wetterunabhängig Bewegungszeiten anbieten. Unsere Kinder haben ein Recht auf eine bewegte Kindheit“, betonte Holze und ergänzte: „Diese gebe es aber nicht zum Nulltarif. Deshalb müssten finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.“ Der Aufwand lohne sich auch langfristig: „Bewegte Kinder zeigen auch im Erwachsenenalter ein deutlich gesteigertes Bewegungsverhalten mit all seinen bekannten Aspekten.“