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„Für Kinder ist Schwimmen ein Grundrecht!“ Drucken
Freitag, 04 Juni 2021

So lautet die Kernaussage der ehemaligen Weltklasseschwimmerin Franziska van Almsick in einem Interview. Sie wurde in den 1990-er Jahren als „Goldfisch der Nation“ bekannt. Heute kämpft sie mit einer eigenen Stiftung für mehr und besseren Schwimmunterricht.
Bäder schließen, Unterricht fällt aus, jeder zweite Drittklässler kann nicht schwimmen! Ein Zustand, der gerade der ehemaligen Weltklasseschwimmerin van Almsick zu denken gibt. 2019 sind in Deutschland laut DLRG 25 Kinder im Vor- und Grundschulalter ertrunken. Insgesamt waren es 417 Menschen. Franziska van Almsick moniert, dass es auf dem Land zu wenige Schwimmbäder gibt und findet einen guten Schwimmunterricht mit 30 Schülern unmöglich. „Heute ist es wichtig, dass unsere Kinder chinesisch oder ein Musikinstrument lernen, aber Schwimmen wird stiefmütterlich behandelt. Ich finde, für Kinder ist Schwimmen ein Grundrecht. Denn egal in welchem Alter: Irgendwann im Leben kommt man in Berührung mit Wasser. Und wer es dann nicht kann, läuft Gefahr, zu ertrinken“, sagt die ehemalige Weltklasse-Schwimmerin. Selbst sie als gute Schwimmerin warnt davor, längere Strecken in einem See allein zu schwimmen. „So etwas macht man nicht, denn jeder kann mal in Not geraten. Das Gefährliche ist, dass man den Tod durch Ertrinken meistens nicht hört. Der Mund ist unter Wasser, dann plätschert es ein bisschen. Gerade Kinder gehen unter wie Steine.“
Für Franziska van Almsick ist „Schwimmen-können“ und „Sich-über-Wasser-halten“ nicht das Gleiche.
Für das Schwimmenlernen gilt: Schwimmunterricht macht nur in kleinen Gruppen Sinn. Das Seepferdchen ist ein guter Anfang, der bedeutet, dass man sich irgendwie 25 Meter lang über Wasser halten kann. Dann kommt vielleicht einmal Bronze, Silber und später mit 14 Jahren Gold, weil man 800 Meter erst mal schaffen muss. Ihre Anregung: Die Abstände verkleinern, d.h. zusätzliche Leistungsstufen einfügen.
Außerdem verfolgt die Athletin noch einen weiteren Aspekt: Schwimmen ist der Gesundheitssport Nummer eins. In einer Gesellschaft, die immer älter wird, ist Schwimmen extrem wichtig. Sportarten wie Fußball, Tennis, Jogging – im Alter wird das alles schwierig. Sich im Wasser zu bewegen, tut dagegen immer gut, auch mit Arthrose oder Rückenleiden. Sie ist überzeugt davon, dass regelmäßiges Schwimmen Rückenleiden vorbeugt. Nebenbei fügt sie eine Studie der Universität South Carolina an, die belegt, dass im Vergleich zu denen, die sich nur wenig bewegen, Schwimmer ein nur halb so großes Sterberisiko haben. Außerdem senkt Schwimmen den Blutdruck, durchblutet das Gehirn besser, reduziert bei Arthritis die Schmerzen und verbessert die Beweglichkeit der Gelenke.
In diesem Sinne sind wir hier in Waghäusel mit dem Rheintalbad und zwei Schwimmvereinen (noch) recht gut aufgestellt.